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Wer sich für eine Menstruationstasse entscheidet, hat einen entscheidenden Schritt für einen nachhaltigeren Alltag getan. Doch beim Einführen kann es anfangs manchmal zu Schwierigkeiten kommen. Wir geben Anfängerinnen einige hilfreiche Tipps.
Das Einführen einer Menstruationstasse mag auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich sein, ist aber gar nicht schwer: Damit sie durch den engen Scheidenkanal geführt werden kann, muss sie auf eine bestimmte Art gefaltet werden. Mehr zu den Falttechniken erfahren Sie im zweiten Kapitel, zunächst geben wir Ihnen einige allgemeine Tipps, wie Sie eine Menstruationstasse einführen und wieder entfernen:
Trockenübungen
Damit Sie weniger Probleme bei der ersten Menstruation haben, sollten Sie zunächst das Falten und Einführen der Tasse üben. Probieren Sie unterschiedliche Falttechniken aus und führen sowie entfernen Sie die Tasse einige Male. In der Regel erfordert es am Anfang etwas Geduld, herauszufinden wie die Tasse am besten sitzt.
Handhygiene
Sehr wichtig beim Einführen einer Menstruationstasse ist die Handhygiene, damit der Intimbereich nicht mit Keimen infiziert wird. Waschen Sie sich vor dem Einführen und dem Entfernen einer Menstruationstasse gründlich die Hände und verwenden Sie gegebenenfalls Desinfektionsspray.
Luftlöcher kontrollieren
Damit ein Vakuum entstehen kann, was den sicheren Sitz der Menstruationstasse erst garantiert, befinden sich am oberen Rand kleine Luftlöcher. Bevor Sie die Menstruationstasse einsetzen, sollten Sie überprüfen, ob diese offen sind. Nicht nur hinsichtlich der Hygiene, sondern auch, um die Löcher zu säubern, ist es deswegen wichtig, die Tasse vor jeder Benutzung zu reinigen oder abzukochen.
Vakuum sicherstellen
Damit kein Menstruationsblut ausläuft, muss sichergestellt werden, dass sich ein Vakuum bildet. Mit der richtige Falttechnik gelingt das meistens völlig automatisch. Das Vakuum erkennen Sie daran, dass sich die Tasse nicht einfach herausziehen lässt.
Entfernung
Einige Stunden (maximal zwölf) nach dem Einsetzen wird die Menstruationstasse wieder herausgeholt. Hierzu besitzt das Damenhygiene-Produkt einen kleinen Stiel, sodass sie sie besser greifen können. Drücken Sie den Boden der Tasse mit Daumen- und Zeigefinger leicht ein, sodass sich das Vakuum auflöst – es wird erst empfohlen, am Stiel der Menstruationstasse zu ziehen, wenn sich das Vakuum gelöst hat. Anschließend kann die Tasse geleert, gesäubert und wieder eingesetzt werden.
Die richtige Falttechnik ist entscheidend, damit die Tasse schmerzfrei eingeführt werden kann, sicher sitzt und nichts herausläuft. Generell gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Tasse zu falten, die sich auch bei unterschiedlichen Modellen nicht differenzieren. Welche Falttechnik von der Trägerin bevorzugt wird, ist abhängig vom Körperbau und den persönlichen Vorlieben. Grundsätzlich sind alle Falttechniken gleich gut geeignet.
Die Tasse aus weichem Silikon wird zunächst nach der ausgewählten Faltmethode zusammengedrückt. Die gefaltete Tasse wird zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten und dann mit der Faltung nach oben vorsichtig in die Vagina eingeführt. Sind Sie sich sicher, dass sie die richtige Position – vor dem Muttermund und etwa ein bis zwei Zentimeter hinter dem Scheideneingang – erreicht hat, können Sie die Tasse loslassen, sodass sie sich entfalten kann.
Wer zum ersten Mal eine Menstruationstasse benutzt, sollte sich mit den verschiedenen Falttechniken vertraut machen und testen. Im Folgenden stellen wir Ihnen vier unterschiedliche Falttechniken in Schritt-für-Schritt-Anleitungen vor:
Für viele Frauen ist die C-Faltung, die auch als Herz beschrieben wird, die einfachste Art, eine Menstruationstasse zu falten. Nachteilig ist jedoch, dass sich das Volumen der Menstruationstasse durch die C-Faltung nicht so stark verkleinert wie bei anderen Faltmethoden, sodass das Einführen unter Umständen schwieriger sein kann und etwas Übung erfordert.
So funktioniert die herzförmige C-Faltung:
Eine zweite Möglichkeit, eine Menstruationstasse zu falten, ist die S-Form, die wegen seiner Optik auch als Kobra-Faltung bezeichnet wird. Bei dieser Faltweise wird die Menstruationstasse sehr klein, sodass sie sich gut einführen lässt. Besonders bei Frauen mit einem schmalen Becken wird die S-Faltung deswegen empfohlen.
So funktioniert die schlangenförmige S-Faltung:
Die Punchdown-Faltung macht die Menstruationstasse besonders klein, wodurch sie theoretisch einfach eingeführt werden kann. Allerdings ist die Handhabung etwas kompliziert und erfordert Übung.
So funktioniert die Punchdown-Faltung:
Die Abknickfaltung wird auch als Dreiecksfaltung bezeichnet. Der Vorteil bei dieser Technik: Die Menstruationstasse wird besonders klein gefaltet, was das Einführen in den Scheidenkanal erleichtert. Durch die kompakte Form entfaltet sich die Menstruationstasse zudem schnell und unkompliziert. Allerdings ist das Falten für Anfängerinnen etwas komplizierter und erfordert mehr Übung als andere Falttechniken.
Wenn das Einführen nicht so funktioniert, wie Sie es sich wünschen, beachten Sie die folgenden Hinweise:
Allgemein wird eine Menstruationstasse weniger tief eingeführt als beispielsweise ein Tampon. Dabei sollte sie so tief platziert werden, dass der unterste Teil (also der Stiel) etwa ein bis zwei Zentimeter hinter dem Scheideneingang liegt. Die Tasse sitzt dann richtig, wenn sie sich einige Zentimeter vor dem Muttermund befindet und sich ein deutliches Vakuum gebildet hat – das heißt, wenn Sie sie nicht mehr durch leichtes Ziehen entfernen können. Führen Sie die Tasse nicht zu tief ein, da es sonst passieren kann, dass das Menstruationsblut seitlich vorbeiläuft oder Sie Schmerzen haben.
Wenn Sie die Menstruationstasse im Gehen, Sitzen oder Stehen nicht spüren, sitzt sie höchstwahrscheinlich an der richtigen Stelle und es kann nichts herauslaufen. Wer sich unsicher ist, kann den richten Sitz ertasten: Fühlen Sie nach, ob die Tasse sich vollständig entfaltet hat, also rund ist.
Der Stiel am unteren Ende dient der einfachen und schnellen Entfernung der Menstruationstasse, nachdem sich das Vakuum gelöst hat. Je nach Anatomie der Trägerin kann es jedoch passieren, dass ein Teil des Stiels aus der Vagina herausragt, selbst wenn die Tasse vor dem Muttermund platziert wurde und auslaufsicher sitzt. In einem solchen Fall können Sie den Stiel der Menstruationstasse einfach etwas mit einer Schere einkürzen. Vollständig abschneiden sollten Sie ihn jedoch nicht. Ragt die Tasse immer noch heraus, sollten Sie eventuell ein kleineres Modell ausprobieren.
Ja, wer Probleme beim Einführen der Menstruationstasse hat, kann entweder Wasser oder Gleitgel verwenden. Achten Sie jedoch darauf, das Gleitgel nicht auf die Tasse, sondern nur auf die Schamlippen zu geben, da ansonsten die Menstruationstasse zu rutschig wird.
Viele Frauen empfinden das Tragegefühl bei einer Menstruationstasse wesentlich angenehmer als bei einem Tampon, da sie auch bei stärken Blutungen eine hohe Sicherheit gibt und nicht nach kurzer Zeit ausgeleert werden muss. Sitzt die Menstruationstasse richtig, ist sie nicht zu spüren – das sollte bei einem Tampon jedoch auch der Fall sein.
Die Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, da im Prinzip alle Falttechniken ihren Zweck erfüllen und somit gleich gut geeignet sind. Je nach Anatomie können jedoch bestimmte Faltweisen bevorzugt werden: So wird die Menstruationstasse beispielsweise dank der S-Faltung besonders kompakt, wodurch viele Frauen mit schmalem Körperbau diese Faltung am liebsten verwenden.
Vor allem Anfängerinnen fällt es leichter, die Menstruationstasse in der Hocke einzuführen, da dadurch das Becken entspannt bleibt. Das Einführen im Stehen ist aber genauso gut möglich.
Die Scheidenwand ist robust und wird durch lange Fingernägel in der Regel nicht verletzt, sodass Sie während Ihrer Periode problemlos eine Menstruationstasse verwenden können. Setzen Sie die Tasse jedoch langsam und vorsichtig ein und achten Sie beim Händewaschen darauf, dass auch die Nägel gründlich gereinigt werden.
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