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Bio-Lebensmittel – 10 Fragen und Antworten

Bio-Lebensmittel – 10 Fragen und Antworten

Ob Gemüse, Milch oder Fleisch – Bio-Lebensmittel sind beliebter denn je und füllen inzwischen die Regale in jedem Supermarkt. Aber sind Bio-Produkte wirklich besser als herkömmliche? Wir beantworten alle wichtigen Fragen rund ums Thema Bio.

1. Bio-Lebensmittel – Was bedeutet das?

Bio-Lebensmittel stammen aus ökologischer Landwirtschaft. Diese versteht landwirtschaftliche Betriebe als ganzheitlichen Ansatz bestehend aus Boden, Pflanze, Tier und Menschen. Der natürliche Kreislauf, der die Fruchtbarkeit der Böden erhält, sowie der Verzicht von künstlichen Nährstoffen im Anbau stehen im Fokus.

Die EU definiert klare Mindestrichtlinien für die ökologische Landwirtschaft und nur wer diese in der ganzen Produktionskette einhält, darf seine Produkte Bio nennen. Die Bezeichnung ist somit gesetzlich geschützt.

Folgende Merkmale legt die EU für Bio-Lebensmittel fest:

  • Ökologisch kontrollierter Anbau
  • Nicht gentechnisch verändert
  • Nicht mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln oder Kunstdünger behandelt
  • Nicht ionisierend bestrahlt
  • Achtung des Tierwohls

Alle Nutztiere, egal ob sie Fleisch, Milch oder Eier erzeugen, müssen artgerecht aufgezogen und gehalten werden. Die vorbeugende Verwendung von Antibiotika oder Wachstumshormonen ist untersagt.

2. Wie wird Bio kontrolliert?

Bio-Bauern werden durch offizielle Kontrollstellen geprüft. Nur, wer sich an die Richtlinien der EU-Öko-Verordnung hält, bekommt das Bio-Label. Nach einer ersten Überprüfung, erfolgt mindestens einmal jährlich eine Untersuchung durch die Kontrollstelle, die teilweise unangekündigt erfolgt.

Die einzelnen Kontrollstellen benötigen selbst eine amtliche Zulassung für ihre Ausübung. Darüber hinaus werden sie von offiziellen Kontrollbehörden der Bundesländer überwacht.

3. Sind Bio-Lebensmittel nachhaltig?

Grundsätzlich ist jede Form der Landbewirtschaftung ein Eingreifen in die Natur. Im Vergleich zu der konventionellen Landwirtschaft beansprucht ökologischer Anbau die Umwelt allerdings weniger.

Dies wird auf die Art der Feldbestellung und Tierhaltung zurückgeführt, die geringere Mengen CO2 ausstoßen. Bio-Bauern setzen auf traditionelle Kultursorten, die resistent sind und ohne chemischen Dünger auskommen. Auch bei Nutztieren handelt es sich in der Regel um robuste Rassen. Die Tiere sind nicht auf schnelles Wachstum gezüchtet und können auf natürliche Art und Weise heranwachsen.

Der Verzicht auf Kunstdünger wirkt sich positiv auf die Umwelt aus. Durch konventionellen Mineraldünger gelangt Nitrat in unser Grundwasser und die umliegenden Gewässer, was der Natur schadet. Biobauern düngen in der Regel mit organischen Düngern wie Mist oder pflanzlichem Kompost. Zusammen mit dem Anbau wechselnder Pflanzen (Fruchtfolge), wird die Humusbildung gefördert, was ökologisch bestellte Böden fruchtbarer und nachhaltiger macht. Denn der Humus bindet überschüssiges Co2, und bekämpft so auf natürliche Art den Treibhauseffekt.

Auch chemische Pflanzenschutzmittel belasten Gewässer sowie das Grundwasser und sind in der ökologischen Landwirtschaft verboten. Zum Vorteil der Gewässer – aber auch Insekten, Vögel und Wildpflanzen profitieren davon. Die natürliche Artenvielfalt auf Äckern und Wiesen kann so bestehen bleiben.

Sind Bio-Rinder besser fürs Klima?

Rinderzucht gilt allgemein als klimaschädlich. Öko-Rinder stoßen zwar die gleiche Menge Methan aus, wie konventionell gehaltene Kühe, allerdings benötigen sie weniger Sojafutter aus Übersee. Um mehr Fläche für den Anbau von Soja als Futtermittel zu gewinnen, wird der Regenwald gerodet, was sich negativ auf unser Klima auswirkt.

4. Sind Bio-Produkte gesünder als herkömmliche Lebensmittel?

Ob ein Produkt gesünder ist als ein anderes, hängt von vielfältigen Umständen ab. Grundsätzlich sind Bio-Lebensmittel mit weniger chemischen Pflanzenschutzmitteln belastet und enthalten weniger Nitrat als konventionell angebaute Nahrungsmittel.

Fleisch, Milch und Eiern in Bio-Qualität beinhalten in der Regel keine Antibiotika oder zusätzliche Hormone. Zudem weisen die Produkte durch den Weidegang der Tiere eine ernährungsphysiologisch günstigere Zusammensetzung der Fettsäuren auf.

5. Warum sind Bio-Lebensmittel oft teurer?

Bio-Lebensmittel sind oftmals teurer als konventionell verarbeitete Produkte, da Bio-Bauern keine chemischen Dünger und Pflanzenschutzmittel verwenden. Dadurch müssen sie mechanischen Pflanzenschutz betreiben, der zeit- und arbeitsintensiv ist. Aufgrund der nachhaltigen Anbauweise, der Fruchtfolge, sind die Erträge pro Hektar Land zudem kleiner.

Aber nicht nur ökologisches Obst, Gemüse und Getreide kostet mehr, auch für tierische Erzeugnisse muss der Verbraucher tiefer in die Tasche greifen, allerdings zugunsten des Tierwohls: die Tiere verfügen über größere Stallungen, haben Freigang und leben länger.

6. Welche Bio-Siegel sollte ich kennen?

Eine Vielzahl von Bio-Siegeln sind in den Supermärkten zu finden. Die meisten Verbraucher kennen das EU-Bio-Siegel, das auf den meisten ökologisch Hergestellten Produkten zu finden ist. Allerdings sind diese Produkte nicht zu 100 Prozent bio. Denn die EU-Öko-Verordnung gibt lediglich eine Mindestanforderung an Bio-Lebensmittel. Fünf Prozent der Zutaten dürfen also aus herkömmlicher Landwirtschaft stammen.

Verbraucher, die 100 Prozent Bio auf ihrem Teller möchten, sollten deshalb zu Produkten mit Siegeln der ökologischen Anbauverbände greifen. Die Verbände gehen in ihren Anforderungen an Bio-Bauern weiter und verfügen über strengere Gesetze als die EU es vorgibt.

EU-BIO

Das Siegel der EU kennzeichnet Öko-Lebensmittel, bei denen die gesetzlichen Mindestanforderungen der EU gegeben sind.

Deutsches BIO-Siegel

Das deutsche BIO-Siegel darf seit der Einführung des EU-Siegels nur noch in Kombination damit verwendet werden.

Demeter

Bauernhöfe, die nach Demeter Vorschriften anbauen, unterstützen das Prinzip der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Für Demeter ist es demnach obligatorisch eigene Nutztiere zu halten, um den eigenen Dünger produzieren zu können. Sie verzichten auf mehr Zusatzstoffe als die EU-Richtlinien es verlangen.

Demeter Bananen

Bioland

Bioland setzt auf den Einklang mit der Natur und somit ebenfalls auf einen geschlossenen Kreislauf in der Landwirtschaft zur Erhaltung gesunder Böden. Zudem fördert der Bio-Anbauverband Artenvielfalt, soziale sowie faire Handelspartnerschaften und den Umweltschutz.

Naturland

Der Verband agiert internationale, auch außerhalb der EU in 52 Ländern. Das Siegel von Naturland steht für Tierwohl und Nachhaltigkeit, aber auch für die Einhaltung von Menschenrechten. Zudem ist Naturland im Bereich der ökologischen Waldnutzung sowie der nachhaltigen Textil- und Kosmetikherstellung aktiv.

7. Bio oder regional – was ist nachhaltiger?

Zwar sind die Transportwege bei regionalen Produkten kürzer, allerdings wird Obst und Gemüse in der herkömmlichen Landwirtschaft mit Pestiziden behandelt und der Boden mit künstlichem Dünger versehen. Der Bio-Anbau verzichtet auf all diese Maßnahmen und schont damit die Umwelt. Darüber hinaus arbeiten viele Bio-Bauernhöfe mit regionalen Super- und Wochenmärkten zusammen, sodass auch diese Produkte nur kurze Wege bis zum Verbraucher zurücklegen.

Da Bio-Lebensmittel aus der ganzen Welt in unseren Supermärkten landen, solltest du auch auf das Herkunftsland achten, wenn du mit dem Kauf von Bio-Produkten etwas für die Umwelt tun möchtest.

8. Werden Bio-Produkte schneller schlecht?

Auch wenn der Verzicht von Pestiziden gesundheitliche Vorteile für den Verbraucher hat, ist ein Nachteil davon, dass die unbehandelten Bio-Lebensmittel oftmals schneller verderben als konventionelle.

Da einige Bio-Hersteller auch bei Wurst, Brot und weiteren Nahrungsmitteln auf Konservierungsstoffe verzichten, können diese ebenfalls eine relativ kurze Haltbarkeit aufweisen.

Kaufe Bio-Lebensmittel am besten frisch und verzehre diese zeitnah.

9. Steht Bio für artgerechte Tierhaltung?

Ja, hinter Bio-Lebensmitten steht eine artgerechte Tierhaltung. Allen Nutztieren steht ausreichend Platz und Freigang zu. Kühe, Schweine und Hühner können so ihren artspezifischen Bedürfnissen nachgehen. Die Richtlinien der EU geben genau vor, wie viele Tiere pro Hektar gehalten werden dürfen.

Kühe auf der Weide

Darüber hinaus ist die Bio-Aufzucht nicht auf schnelles Wachstum ausgelegt, sodass die Tiere ein längeres Leben haben. Die vorbeugende Verabreichung von Antibiotika ist nach EU-Verordnung auf Bio-Bauernhöfen untersagt und das Medikament kommt nur zum Einsatz, wenn Tiere tatsächlich krank sind.

Auch das Futter muss Bio-Qualität aufweisen, konventionelles Kraftfutter wird nicht verwendet. Im Idealfall stammt das Öko-Futter sogar aus dem eigenen Betrieb.

10. Schmecken Bio-Nahrungsmittel anders?

Selbstverständlich ist Geschmack ein sehr subjektives Empfinden. Obst und Gemüse in Bio-Qualität sind oftmals in aromatischeren Sorten verfügbar als herkömmliche Produkte.

Viele Verbraucher finden, dass Bio-Lebensmittel anders schmecken, da darin weniger Zusatzstoffe erlaubt sind: Während biozertifizierte Nahrungsmittel maximal 49 Zusatzstoffe beinhalten dürfen, sind es bei konventionellen mehr als 300.

Nicht nur pflanzliche Öko-Produkte können einen anderen Geschmack aufweisen: Bio-Fleisch besitzt einen geringeren Wasseranteil, sodass das Fleisch beim Braten kaum Wasser verliert und somit nur unwesentlich schrumpft. Dadurch kann auch das Aroma des Fleisches intensiver sein.

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Redakteurin Antonia
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