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Wie wirkt Kaffee auf den Organismus?

Wie wirkt Kaffee auf den Organismus?

Der stimulierende Effekt von koffeinhaltigem Kaffee ist allgemein bekannt – doch was genau geschieht im Körper und welche weiteren Reaktionen können eine Folge des Kaffeekonsums sein?


1. Wie beeinflusst Kaffee den menschlichen Körper?

Das Image des Kaffees hat sich gewandelt: Während ihm lange Zeit negative Konsequenzen für die Gesundheit zugeschrieben wurden, gilt er inzwischen als Wundermittel, das nicht nur die Wachsamkeit und Leistungsfähigkeit erhöht, sondern auch gesundheitsförderliche Eigenschaften besitzt. Allerdings halten nicht alle vermeintlichen Effekte des Heißgetränks einer kritischen Prüfung stand, wohingegen andere Erkenntnisse zumindest umstritten sind. Wir geben Ihnen einen Überblick, wie sich der Kaffeekonsum auf den menschlichen Organismus auswirken kann.

Frau am Laptop mit Kaffeetasse in der Hand Wer startet nicht gerne mit einem leckeren Kaffee in den Morgen?

Zunächst muss man zwischen den einzelnen Inhaltsstoffen des Heißgetränks unterscheiden, die im Körper biochemische Reaktionen auslösen. Hierzu zählen vor allem:

  • Koffein: das bekannteste Alkaloid des Kaffees, das im zentralen Nervensystem anregend wirkt
  • Bitterstoffe und Säuren: können unter Umständen zu Magenbeschwerden und Sodbrennen führen, jedoch auch die Darmtätigkeit positiv beeinflussen
  • Antioxidantien: die Neutralisierung von freien Radikalen hilft gegen Alterungsprozesse und kann bestimmte Krankheiten (zum Beispiel Demenz) verzögern oder möglicherweise verhindern

1.1 Wirkungsweise von Koffein

Koffein beeinflusst das zentrale Nervensystem: Es hemmt den körpereigenen Botenstoff Adenosin, der bei der Aktivität von Nervenzellen (Neuronen) entsteht. Durch das Andocken an den entsprechenden Rezeptoren eines Neurons signalisiert Adenosin dem Organismus Erschöpfung und Müdigkeit. Koffein kann sich aufgrund seiner ähnlichen Struktur ebenfalls an diese Rezeptoren heften und blockiert die Weitergabe des Signals. Deswegen fühlt sich der Kaffeekonsument wach und fit, obwohl er es eigentlich nicht ist.

Molekulare Struktur von Koffein So sieht die molekulare Struktur von Koffein, dem aktivsten Inhaltsstoff von Kaffee, aus.

Durch die vermehrte Bildung von Stresshormonen reagieren manche Menschen mit Nervosität und innerer Unruhe auf konventionellen Kaffee. Bei koffeinempfindlichen Personen oder im Fall von sehr hohen Dosierungen können zusätzlich zur Nervosität auch körperliche Symptome wie Zittern und Schweißausbrüche auftreten. Weitere Informationen zu den möglichen Nebenwirkungen des Heißgetränks erhalten Sie hier.

Der Effekt des Koffeinkonsums – sei es in Form von Kaffee, Tee oder Energydrinks – fällt individuell sehr unterschiedlich aus. Die Frage, wie viel Kaffee Sie trinken können, ohne negative Aspekte zu spüren, kann daher nicht pauschal beantwortet werden.

Als Richtwert gilt die Empfehlung des EFSA-Gremiums (European Food Safety Authority) für Diätische Produkte, Ernährung und Allergien (NDA): Demnach ist eine Menge von bis zu 400 Milligramm Koffein pro Tag für einen durchschnittlichen Erwachsenen unbedenklich. Genaueres hierzu finden Sie in unserem Artikel: „Wie viel Kaffee am Tag kann ich bedenkenlos trinken?

Wie schnell wirkt das Koffein des Kaffees?

Die Geschwindigkeit, mit der das Koffein seine Effekte auf den Organismus entfaltet, ist individuell verschieden und unter anderem abhängig davon, wie viel Sie zuvor gegessen haben. Bei einem vollen Magen erfolgt die Resorption (= Stoffaufnahme während der Verdauung) des Alkaloids langsamer, sodass es erst später in den Blutkreislauf gelangt. In der Regel benötigt der Körper etwa 20 bis 45 Minuten für die Aufnahme des Koffeins.

Wie lange hält der stimulierende Effekt an?

Nach etwa vier Stunden gilt das Koffein in den meisten Fällen als abgebaut. Die exakte Dauer der Wirkung richtet sich danach, wie schnell der Körper das Koffein verstoffwechselt. Das ist zum einen genetisch bedingt, zum anderen beeinflussen bestimmte Faktoren wie das Alter, Geschlecht und Gewicht die Verarbeitung. Außerdem existiert ein Gewöhnungseffekt: Bei regelmäßigem Konsum fallen die Reaktionen auf das Koffein zunehmend schwächer und kürzer aus. Raucher bauen das Koffein in der Regel schneller ab als Nichtraucher, und auch Medikamente können seine Wirkungsdauer verändern.

1.2 Mögliche Effekte des Kaffees auf den Organismus

Viele Studien bescheinigen dem Kaffeegenuss in moderaten Maßen (etwa drei bis fünf Tassen pro Tag) diverse positive Effekte auf die Gesundheit. Einige der Ergebnisse sind gleichwohl umstritten, da Untersuchungen mit gegenteiligen Resultaten ebenfalls vorliegen.

Darüber hinaus können die Erkenntnisse oftmals keinen kausalen Zusammenhang herstellen, sondern nur eine Korrelation: Das heißt, dass zum Beispiel die Gruppe der Kaffeetrinker über weitere gemeinsame Merkmale verfügen könnte, die gesundheitsfördernd wirken – der regelmäßige Konsum von Kaffee wäre in diesem Fall nicht die Ursache für besagte positive Effekte. Daher sollten Sie das Heißgetränk in erster Linie als Genussmittel und Muntermacher, nicht aber als Gesundheitsvorsorge betrachten.

Bei den folgenden Bereichen des menschlichen Körpers kann es temporär zu Veränderungen kommen:

Gehirn

Schmerzlinderung

Koffein wird eine leicht schmerzstillende Eigenschaft nachgesagt und ist relativ häufig in Schmerzmitteln zu finden. Besonders bei leichter Migräne und anderen Kopfschmerzarten kann bereits eine Tasse Kaffee für Abhilfe sorgen – mitunter jedoch die gegenteilige Wirkung erzielen.

Wachsamkeit und Leistungsfähigkeit Durch die Hemmung des Adenosins wird ein höheres Maß an Wachheit erreicht und mehr Dopamin freigesetzt als im Normalzustand. Somit kann die Reaktionszeit verbessert und die Leistungsfähigkeit gestärkt werden. Einige Studien legen zudem den Schluss nahe, dass sich die Konzentrations- und Merkfähigkeit durch das Koffein erhöht.

Muskeln und Herz

Da durch das Koffein generell die Muskelaktivität und die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin angeregt wird, beschleunigt sich vorübergehend die Herztätigkeit. Bei gesunden Menschen gilt das als unbedenklich, während Personen mit Herzrhythmusstörungen lange zum Verzicht geraten wurde – inzwischen betrachtet man die Vorsichtsmaßnahme allerdings als überholt.

Entwarnung gibt es ebenfalls für Menschen mit Bluthochdruck: Der Blutdruck wird durch Kaffeekonsum nur in einem sehr geringen Maße erhöht. Bei Vieltrinkern kann dieser ohnehin nur temporäre Effekt sogar gänzlich ausbleiben. Lediglich Personen mit einem sehr hohen Blutdruck sollten auf Kaffee besser verzichten oder vorab einen Arzt konsultieren – ebenso wie Bluthochdruck-Patienten, die nur sehr selten Kaffee trinken: Bei ihnen kann der Blutdruck kurzfristig sehr stark ansteigen.

Magen und Darm

Magenschmerzen können die Konsequenz von Bitterstoffen und Säuren im Kaffee sein – empfindlichen Menschen wird daher geraten, auf Schonkaffee und naturmilde Sorten zurückzugreifen, da ihr Säuregehalt geringer ist. Auch Espresso ist bekömmlich, da die Bohnen in der Regel lange geröstet werden und dabei viele ihrer Säuren einbüßen.

Zwar hat Kaffee keinen verdauungsfördernden Einfluss auf den Magen, er kann aber Darmbewegungen stimulieren und die Aktivität der Gallenblase erhöhen, wodurch die Darmaktivität angeregt wird. Die vermeintliche Entwässerung durch Kaffee wurde mittlerweile widerlegt: Obgleich sich der Harntrieb durch den Konsum des Heißgetränks etwas erhöht, geschieht dies in einem so geringen Maße, dass keine Dehydrierung erfolgt.

Weitere mögliche Auswirkungen von Kaffee:

  • Erweiterung der Bronchien: Erleichterung des Atmens, zum Beispiel für Asthma-Patienten
  • Leichter Anstieg der Körpertemperatur: wohliges Wärmeempfinden
  • Verminderung des Risikos, an Typ-2-Diabetes zu erkranken
  • Schutz der Leberzellen durch bestimmte Kaffee-Inhaltsstoffe wie Kahweol und Cafestol
  • Positive Effekte auf motorische Symptome von Parkinson-Patienten

Lesen Sie dazu auch unseren Artikel über die gesundheitliche Wirksamkeit von Kaffee.

1.3 Tägliche Routine oder Koffeinsucht – Eine Einschätzung

Obwohl gerade der morgendliche Kaffee für viele Menschen mehr als eine bloße Routine darstellt, gilt er nicht als Droge. Als Merkmal eines Suchtmittels wird das gezielte Ansprechen des Belohnungszentrums im Gehirn angesehen, das hierdurch nach einer ständigen Wiederholung des Zustands verlangt. Dieser Prozess entsteht durch die starke Ausschüttung des Botenstoffs Dopamin, die zwar – durch die koffeinbedingte Hemmung des Adenosins – beim Konsum von Kaffee ebenfalls auftritt, allerdings nur in einem geringen Maße. Deswegen erfüllt Kaffee nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht die Kriterien einer Droge.

Dennoch tritt bei regelmäßigem Kaffeekonsum ein Gewöhnungseffekt ein, weshalb für die gleiche anregende Wirkung zunehmend mehr Koffein zugeführt werden muss. Außerdem kann der plötzliche Verzicht auf Kaffee – vor allem bei Vieltrinkern – zu körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen und Müdigkeit führen. Möglich ist auch das Auftreten von Niedergeschlagenheit, Blutdruckschwankungen und zittrigen Händen.

Schlafstörungen durch Kaffee-Entzug Wer viel Kaffee trinkt, kann bei einem Koffeinentzug unter Schlafstörungen leiden.

Ein sanfter Weg des Umstiegs ist der Genuss entkoffeinierten Kaffees – hiermit können Sie Ihr morgendliches Trinkritual beibehalten, ohne eine maßgebliche Menge von Koffein aufzunehmen. In unserem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zum Thema.

2. Die unterschiedlichen Wirkungsweisen von Kaffee, Tee und anderen anregenden Getränken

Die einzelnen Kaffeespezialitäten enthalten verschiedene Mengen von Koffein – dementsprechend unterscheiden sie sich etwas in der Intensität ihrer Effekte auf das zentrale Nervensystem. Allerdings werden besonders starke Heißgetränke meist in kleineren Tassen verzehrt als konventioneller Kaffee aus der Filtermaschine.

Haben Sie Lust auf etwas Neues? Dann sollten Sie zu einer der zahlreichen Kaffeealternativen greifen. Grüner und schwarzer Tee gelten beispielsweise als magenfreundliche Wachmacher, deren stimulierender Effekt sanft eintritt und dafür deutlich länger anhält. Die Wirkung von Energydrinks und koffeinhaltigen Limonaden wie Cola ähnelt dem des Kaffees – der oftmals hohe Anteil an Zucker sollte jedoch beim Konsum berücksichtig werden.

Die folgende Übersicht zeigt Ihnen den durchschnittlichen Koffeingehalt beliebter Getränke:

Typische Verzehrmenge Koffeingehalt der typischen Verzehrmenge
Filterkaffee 150-200 ml 80-120 mg
Espresso 40-50 ml 40-60 mg
Türkischer Kaffee (Mokka) 50-60 ml 100-130 mg
Tee 125 ml 30-60 mg
Cola 200 ml 20-50 mg
Energydrink 250 ml 80 mg

Seit einiger Zeit erfreuen sich auch die Exoten unter den Wachmachern immer größerer Beliebtheit. Hierzu zählen beispielsweise Guarana, Mate und Matcha. Alles über die Vielzahl an Kaffee-Alternativen können Sie in diesem Artikel nachlesen.

3. Verwandte Artikel

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