In den meisten Buggys sitzen Kinder vorwärtsgerichtet in Fahrtrichtung. Wir erklären Ihnen auf Grundlage neuster Forschungsergebnisse, wieso rückwärtsgerichtete Buggys für die Entwicklung Ihres Kindes besser sind, und stellen Ihnen geeignete Modelle vor.
1. Warum sollten Kinder im Buggy rückwärtsgerichtet sitzen?
In normalen Buggys sitzt Ihr Kind in Fahrtrichtung, es schaut also nach vorn. Versetzen Sie sich in die Situation Ihres Kindes: Seine Sinnesorgane befinden sich auf etwa 70 Zentimetern Höhe – vorbeifahrende Autos, bellende Hunde und hektisches Treiben befinden sich direkt in seinem Wahrnehmungsfeld. Kleinkinder können oft noch nicht einordnen, was um sie herum passiert: Was ist harmlos? Wovon geht Gefahr aus? Sie als Eltern werden gebraucht, um Ihrem Kind durch Blickkontakt und verbale Kommunikation zu versichern, dass es in Sicherheit ist. Ist das nicht möglich, kann die Reizflut in Angst münden. Eine britische Studie der Universität Dundee kam 2008 zu dem Ergebnis, dass das Sitzen im Buggy gegen die Fahrtrichtung die gesunde Entwicklung Ihres Kindes unterstützt.
Die Vorteile des rückwärtsgewandten Sitzens im Buggy sind:
Der folgenden Übersicht können Sie entnehmen, woran Sie erkennen können, ob ihr Kind aufgrund der Reizflut überfordert ist:
2. Modellvarianten
Dass rückwärtsgerichtetes Sitzen im Buggy besser für die Entwicklung kleiner Kinder ist, ist eine relativ neue Erkenntnis in der Forschung. Deshalb werden immer noch hauptsächlich Varianten vertrieben, bei denen das Sitzen gegen die Fahrtrichtung nicht möglich ist. Darüber hinaus existieren mehrere Modellarten, die diese Funktion bieten:
2.1 Buggys mit Schwenkschieber
Buggys mit Schwenkschieber sind eine spezielle Unterart der Buggys. Bei diesen Modellen bleiben Sitzeinheit, das untere Gestell und die Räder starr verbunden, allerdings kann der Schieber je nach Schieberichtung umgesteckt werden.
2.2 Kombikinderwagen
Kombikinderwagen vereinen einen klassischen Kinderwagen, in dem Babys liegen können, mit einem Buggy, in dem das Kind sitzt. Dazu sind zwei unterschiedliche Aufsätze im Kinderwagen-Set enthalten: Babyschale und Sportsitz. In der Babyschale kann bereits das Neugeborene liegen, das Einsetzen des Sportsitzes macht aus dem Kinderwagen einen Buggy. Somit kann der Kombikinderwagen von Geburt an genutzt werden, bis das Kind etwa vier Jahre alt ist.
2.3 Buggy für Zwillinge
Auch für Zwillinge (oder zwei ähnlich alte Kinder) werden Buggys angeboten, in denen Ihre Kinder entgegen der Fahrtrichtung sitzen können. Der Vorteil dieser Modelle ist, dass Sie flexibel entscheiden können, ob die Kinder während der Fahrt nach vorn schauen, sich gegenseitig ansehen oder beide rückwärtsgerichtet zu Ihnen blicken.
FAQ
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Hat das Sitzen entgegen der Fahrtrichtung Auswirkungen auf die Sitzhaltung?
Nein. Die Rückenlehnen der Sitzeinheiten aller Buggy-Modelle können abstufend eingestellt werden: Damit das Kind aufrecht sitzen kann, wird die Lehne annähernd senkrecht eingestellt. Möchte das Kind liegen oder schlafen, kann die Sitzeinheit in eine waagerechte Position gebracht werden. Unterschiedliche Modelle bieten verschiedene Abstufungen an. Erfahren Sie in diesem Kapitel alles zu unterschiedlichen Modellvarianten.
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Ist ein rückwärtsgerichteter Buggy besser als ein normales Modell?
Ja. Nach neuestem Forschungsstand ist es für die Entwicklung von Babys und Kleinkindern besser, wenn sie entgegen der Fahrtrichtung geschoben werden. Reize aus der Umwelt (beispielsweise Autos) wirken dann weniger stark auf das Kind ein und vor allem hat es die Möglichkeit, sich immer wieder über Blick- oder Sprachkontakt mit seinen Eltern auszutauschen und rückzuversichern, dass alles in Ordnung ist. Dadurch ist es entspannter und auch die Bindung zwischen Eltern und Kind wird so gefestigt. Erfahren Sie in diesem Kapitel ganz genau, warum rückwärtsgerichtetes Sitzen besser für Ihre Kind ist.
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Ab welchem Alter profitiert ein Kind davon, vorwärts zu fahren?
Um von interessanten Umweltreizen während der kindlichen Entwicklung zu profitieren, muss ein Kind in der Lage sein, diese einzuordnen. Zunächst braucht es dazu Ihre Hilfe; es sucht Blickkontakt oder fragt nach, ob etwas gefährlich ist. In dieser Zeit sollte das Kind rückwärts im Buggy geschoben werden, um Sie während der Fahrt sehen zu können. Sobald es mit etwa zwei Jahren selbstständiger wird und die Welt auch im Alleingang erkundet, ist es bereit vorwärts zu fahren. Finden Sie in diesem Kapitel heraus, ob Ihr Kind besser rückwärtsgerichtet im Buggy geschoben werden sollte.